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Rubbel die Katz' ...

Steam Heart's [Pc Engine]

Giga /TGL, 1996

derSammler

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Kommen wir gleich als Erstes auf den Punkt zu sprechen, der die Meisten brennend interessieren wird - Steam Heart's ist ein vertikaler Shooter mit sogenannten Hentai (jap. pervers) Elementen! Diese offenbaren ihr schlüpfriges Gesicht (u.ä.) in den Cutscenes nach Beendigung eines Levels und resultieren aus der doch etwas ausgefallenen Story (die berechtigte Frage was zuerst da war bleibt allerdings unbeantwortet).

Die Hintergrundgeschichte des Spiels ist laut Recherche folgende (auf Grund einer anhaltenden japanisch-Schwäche keine eigene Erfahrung möglich) :

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Der Planet Westina wird von sieben äusserst gut gebauten elfenartigen Manga-Babes geführt. Ein Virus hat sie befallen und jetzt drehen alle komplett durch und richten sich gegen die Welt die sie beschützen sollen. Nur das durch einen glücklichen Zufall immune katzenartige Geschwisterpaar Varady hat nun die Macht alles wieder ins Lot zu bringen. Blondia trägt das Gegenmittel in sich und kann es weitergeben, wie seine Schwester Falandia immun wurde wird (vielleicht aus gutem Grund?) verschwiegen. Na ja, wollen wir nicht gleich das Schlimmste unterstellen...

Der Plan ist also die sogenannten "Master Embryos" aus ihren gepanzerten Kampfanzügen zu blasen und sie dann so schnell wie möglich zu heilen. Zu diesem Zweck muß Blondia, die arme Sau, nach jeder Schlacht auch noch über die besiegte drübersteigen, denn das Gegengift wird tatsächlich durch die ihm eigenen Körpersäfte übertragen. Und das Wundermittel wirkt tatsächlich auffallend zügig, nachdem die Tat vollbracht ist, kehrt die kleine Dame postwendent auf den Pfad der Tugend zurück. So nehmen sich die Beiden nun alle 7 zur Brust, eine nach der anderen.

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Alle Freunde des extremen Manga-Schmuddels muß ich jetzt allerdings enttäuschen, die angesprochenen Cutscenes offenbaren einem nicht japanisch sprechenden Menschen nur sehr wenig der angesprochenen Geschichte. Bilder und (japanisches)Voice-Acting lassen vermuten das dort etwas schlüpfriges, wenn nicht sogar verdorben unschönes vor sich geht. Die Bilder alleine bieten allerdings nicht viel, es werden 4-5 Standbilder präsentiert und das in einer schon fast einschläfernden Länge! Sie sind zwar schön gezeichnet, zeigen aber längst nicht so viel wie erwartet/befürchtet. Ich persönlich empfehle Wegdrücken um den Spielfluss nicht zu lange zu unterbrechen (es sei denn das Bier ist alle, die Blase voll o.ä.)

Um allen die Möglichkeit zu geben schnell in die nächste Ebene durchzustarten hier also einfach mal alle 7 Sequenzen am Stück:

Stage 1

Stage 2

Stage 3

Stage 4

Stage 5

Stage 6

Stage 7

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So, wo das nun erledigt ist auf zum wichtigeren Teil dieser Super CD-Rom, von dem im Gegensatz zum obigen Thema eher selten was zu lesen ist:

Die Kernkompetenz von Shootern liegt darin Sachen in Schutt und Asche zu ballern, und wie so oft in der Shmupwelt hat die Story auf das wirkliche Spielgeschehen eher wenig Einfluß. An dieser stelle macht Steam Heart's keine Ausnahme, ist aber trotzdem anders.

Steam Heart's ist ein vertikaler Shooter wie es auf der Engine keinen zweiten gibt. Zwar wurde das HUD, wie bei vielen MegaDrive Shmups, seitlich platziert und nimmt fast ein Viertel des Bildschirms ein, das tut der Action aber keinen Abbruch, das Ganze erinnert vom Gameplay schon an die heute beliebten "Manic-Shooter" (DonPachi/Ikaruga usw.).

Hier fängt das Herz wahrlich an zu dampfen!

Der Bildschirm ist des öfteren mit gegnerischem Artilleriefeuer übersät, wodurch das ein oder andere Tänzchen durch undurchdringlich scheinenden Kugelhagel vonnöten ist. Hierzu steht zusätzlich zur sonst ordentlichen Geschwindigkeit ein über Taste 2 ausführbarer "Turbo Boost" zur Verfügung. Die Steuerung spricht gut an, und mit ein wenig übung navigiert man schnell durch die engsten Gassen und gepaart mit ein wenig Reflexen und Gedächtnisleistung (wenn auch nicht ganz so entscheidend wie in anderen Titeln) sind die Level gut und kunstvoll machbar. Die Bosse hingegen sind ein ordentliches Brett, fast schon Dariusesk (aber nur fast...). Selbst in der leichtesten Schwierigkeitsstufe tun sie alles um ihre Klammotten anzubehalten, und nicht nur Eine muß mehrmals überredet werden.

Für dieses Ziel stehen in Steam Heart's nur zwei unterschiedliche Waffen zur Verfügung, Laser und Vulcano. Sie werden über das Einsammeln entsprechender Powerups ausgewählt und sind 8 mal erweiterbar, allerdings je nach gewähltem Charakter leicht unterschiedlich. Am effektivsten hat sich Blondias Vulcano herausgestellt, der hat die weiteste Streuung und den größten Wumms. Zusätzlich steht eine kleine Auswahl an weiteren Powerups zur Verfügung (Schilde, Missiles, Homing Droids). Das klingt im ersten Moment ein wenig mau, reicht aber völlig aus.

Man hat nur ein Leben, kann aber sieben Treffer einstecken bevor der feuchte Traum aus ist. Für diesen Fall stehen unendlich viele Continues zur Verfügung und das Spiel speichert automatisch. Wodurch die einzelnen Level nachher einzeln anwählbar sind, unabhängig vom gewählten Schwierigkeitsgrad.

Dieser steigt erwartungsgemäß zum Ende hin an, wie auch die Optik, sind die anfänglichen Gras und Wasserlande noch recht eintönig, steht spätestens im beeindruckenden Asteroiden-Level der Mund offen. Auch die Gegner und vor allem die Bosse sind sehr gut animiert, Slowdowns sind keine aufgefallen, obwohl häufig einiges los ist auf dem Bildschirm.

Musikalisch wie so oft in Spielen aus dieser Zeit die 90er typischen Elektrosounds mit netten Melodien bis hin zu sphärischen Klängen. Soundeffects sind gut gewählt und nicht nervig, wenn auch wie in den meisten Spielen ein paar alte Bekannte dabei sind. Erwähnenswert ist hier das Geräusch das beim Öffnen des "Kommunikators" oben rechts erklingt, wenn ich mich nicht irre sind das die Türen der Enterprise...

Fazit:

Hier bekommt man keinen billigen Schmuddelkram, sondern ordentliche Shmupkost!

Ob nun Vergewaltigung zur Rettung der Welt eine glücklich gewählte Thematik ist maße ich mir nicht an zu beurteilen. Steam Heart's polarisiert und provoziert , und im Allgemeinen kann man sagen "ist ja nur ein Spiel", und gerade dazu sind Videospiele ja nun das beste Mittel, Szenerien und Geschichten zu erfinden, erlebbar zu machen, die in der echten Welt nicht gehen. Die Cutscenes sind auf jeden Fall schön gezeichnet...und ein wenig unartig, allerdings nichts was einen gesunden Erwachsenen aus der Bahn werfen sollte.

Es gibt eine menge Shooter für zahllose Systeme und die Meisten geraten nicht ganz unberechtigt in Vergessenheit, Steam Heart's brennt sich durch die ungewöhnliche Geschichte und erfrischend anderes Gameplay ins Gedächtnis. Vielleicht war das die Intention der Entwickler, etwas für die Ewigkeit schaffen?! Wollen wir es ihnen einfach mal unterstellen, bei Japanern weiß man ja nie....

Noch ein paar kleine Tipps zum Schluß

• Die Dialoge am Levelbeginn und vor jedem Boss lassen sich mit zweimaligem RUN drücken abkürzen.
• Waffen auf Maximum: Im Titelbildschirm hoch+select+I+II und solange run drücken bis das Spiel startet.
• Und noch ein kleiner Trick der bei fast jedem Videospiel funktioniert : Einfach nicht sterben...

[Alle Screenshots sind mit Original Hardware und Digitalkamera entstanden!]

Art of Ending

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letzte Aktualisierung: 18.10.2013 |dS|